Alles Fahrrad, oder was?

Aileen Hocker im Fellbacher Stadtanzeiger vom 24. Mai 2023

Dass die Bedeutung des Radverkehrs zunimmt, ist unbestritten. Vor dem Hintergrund möchte ich mit einem Missverständnis aufräumen. Entgegen vieler anderslautender Stimmen ist unsere FW/FD-Fraktion keineswegs gegen mehr Radverkehr, im Gegenteil. Die meisten von uns sind selbst tagtäglich im Stadtgebiet mit dem Rad unterwegs.

Uns ist bei allen Diskussionen nur wichtig, dass andere Verkehrsteilnehmer mitberücksichtigt werden. Insofern begrüßen wir es, dass eine Radnetzkonzeption für Fellbach beschlossen wurde, die entsprechendes Verbesserungspotenzial aufzeigt. Doch auch hier ist uns wichtig, mit Augenmaß zu entscheiden und nicht mit der Gießkanne Maßnahmen umzusetzen, die an einigen Stellen die Verkehrslage evtl. sogar „verschlimmbessern“. Unverhältnismäßige Einschränkungen anderer Bereiche, wie z.B. des Fuß- oder Kfz-Verkehrs oder des Einzelhandels aufgrund
des Wegfalls zahlreicher Parkplätze, dürfen nicht unser Ziel sein. Deshalb sollten Instrumente, wie z. B. die Ausweisung neuer und reiner Fahrradstraßen, mit Bedacht eingesetzt werden. Wir haben in Fellbach bereits ein insgesamt gutes Radwegenetz. Dieses gilt es, zu optimieren und attraktiver und – wo nötig – sicherer zu gestalten (Sitchwort Schulwege), zumal die bestehende Verkehrsführung bereits „gelernt“ ist. Fellbach ist nicht
Kopenhagen oder Amsterdam, die Gegebenheiten sind anders. Deshalb können und wollen wir aus Fellbach nicht von heute auf morgen eine Fahrradstadt machen.
Eine fahrradfreundliche(re) Stadt aber durchaus.

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