Erste Eckpunkte für eine neue Struktur der Seniorenarbeit in Fellbach
Stellungnahme von Karin Ebinger – vorgetragen in der GR-Sitzung am 29.04.2019
Zunächst sollte bei dieser Gelegenheit erwähnt werden, dass die Träger der Seniorenarbeit in allen Stadtteilen ganz hervorragende Arbeit leisten und deshalb die Seniorenarbeit in Fellbach gut aufgestellt ist. Daher könnte man sich fragen: „Warum daran etwas ändern“? Ein wichtiger Grund ist offensichtlich: Der Eintritt in den Ruhestand von Frau Morlok-Harrer wirft viele Fragen auf, wie es in Oeffingen mit der Seniorenarbeit weitergeht, wo sie – durch enormen persönlichen Einsatz, weit über die „normale bzw. vorgesehene“ Arbeit hinaus – den Laden am Laufen gehalten hat.
Wir müssen also überlegen, wie es in Oeffingen mit der Seniorenarbeit möglichst auf demselben hohen Niveau weitergehen kann.
Die Seniorenarbeit steht allerdings auch noch vor einer anderen, ganz allgemeinen, Herausforderung: So wie sich in allen Generationen der Gesellschaft Ansprüche ändern und weiterentwickeln, so ändern sich auch die Anforderungen an die Seniorenarbeit. Das schwierige dabei: die gewachsenen Strukturen und erfolgreichen Angebote müssen dennoch fortgeführt werden, sind sie doch gut etabliert und nachgefragt. Also das eine tun und das andere nicht lassen. Das ist eine sehr wichtige Zukunftsaufgabe, vor allem angesichts der alternden Gesellschaft. Es gilt also für die „nachrückenden“ Senioren-Generationen ebenfalls attraktive Angebote zu schaffen. Der evangelische Verein ist an dem Thema ja schon dran
Langer Rede kurzer Sinn: Wir meinen, dass die aktuelle Situation eine gute Ausgangslage für eine Neustrukturierung der Seniorenarbeit in Fellbach darstellt. Eine gute Ausgangslage bedeutet aber nicht, dass es auch eine leichte Aufgabe ist, im Gegenteil. In den Gesprächen mit den Trägern und den außerordentlichen Mitgliederversammlungen wurde immer wieder deutlich, dass Wert darauf gelegt wird, die gewachsenen und gut etablierten Strukturen in den einzelnen Stadtteilen zu berücksichtigen und zu bewahren.
Was die finanzielle Unterstützung der Stadt angeht, so wurden Befürchtungen geäußert, dass diese durch die neue Struktur geringer ausfallen könnte. Das darf aus unserer Sicht auf keinen Fall passieren! Wir bitten daher darum, auf diesen Punkt zu achten und das bei der weiteren Abstimmung zu berücksichtigen.
Des Weiteren sollte die Struktur des neuen Vereins unbedingt schlank gehalten werden, damit der Abstimmungsbedarf nicht die Synergieeffekte auf- oder sogar überwiegt. In der Vorlage wird ja bereits deutlich, dass Sie diesen Punkt auf dem Schirm haben.
Für uns ebenso wichtig: Ein übergeordneter Verein kann und sollte sich ausdrücklich nicht in die gute und operative Arbeit vor Ort einmischen und irgendwelche Handlungsvorgaben „aufzwängen“. Vielmehr sollte er dazu dienen, eine Koordinationsfunktion zu übernehmen, sodass die Arbeit in den Stadtteilen von gegenseitigem Austausch profitieren kann.
Letztlich werden die weiteren Abstimmung und die Ausgestaltung der Vereinssatzung entscheidend dafür sein, ob sich die Befürchtungen und Risiken, die mit der neuen Struktur verbunden sind, bewahrheiten oder nicht. Wir meinen aber, dass wir dafür auf einem guten Weg sind, wenn die Verwaltung die Abstimmung mit den Trägern weiterhin so intensiv durchführt und die Befürchtungen ernst nimmt, wofür wir an dieser Stelle danken wollen und zugleich darum bitten, dass dies so beibehalten wird. Gerade, wenn es ans „Eingemachte“ sprich, die Formulierung der Satzung geht.
Insgesamt bietet diese neue Struktur, wie sie in der Vorlage vorgeschlagen wird, aus unserer Sicht sehr gute Chancen für die Zukunft der Seniorenarbeit in Fellbach. Daher danken wir der Verwaltung ebenso wie den Trägern für die bisher geleistete Arbeit und Mühe, die in dieses Thema gesteckt wurde und stimmen der Vorlage gerne zu.