Ulrich Lenk im Fellbacher Stadtanzeiger vom 25.09.2024
Am 9. Juni wurde ein neuer Gemeinderat gewählt. Im Gegensatz zu anderen Kommunen haben wir in Fellbach weiterhin eine starke liberal-bürgerliche Mitte, vor allem aber keine Rechts- und Linksextreme im Stadtparlament. Während man das Gefühl hat, dass andernorts die gesellschaftlichen Risse immer größer werden und das Vertrauen in die politisch Verantwortlichen im Sinkflug ist, gibt es in Fellbach nach dem Motto „Fellbach hält zusammen“ bei allen in der Sache oft unterschiedlichen Ansichten einen Grundkonsens vor allem in für unsere Stadt wichtigen Fragen, gegenseitigen Respekt und
einen vornehmlich vom ehrenamtlichen Engagement in den Vereinen und Hilfsorganisationen getragenen Gemeinsinn.
Diese Grundstimmung dürfte auch ursächlich dafür gewesen sein, dass erstmals in der Fellbacher Geschichte eine amtierende Oberbürgermeisterin bei der OB-Wahl am September keine/n Gegenkandidatin/en hatte. Weil die von uns 2016 aus Göppingen abgeworbene Gabriel Zull das Rathaus und ihr „Team rot“ mit großem Engagement und Sachverstand führt, aber dabei auf dem Boden, bürgernah, menschlich und authentisch geblieben ist, konnte sie im Vergleich zu vielen anderen OB-Wahlen im Lande mit fast 99 Prozent Zustimmung und einer Wahlbeteiligung von rund 25 Prozent ein sehr überzeugendes, gutes Ergebnis einfahren.
Wir sollten diese „Fellbacher Pluspunkte“ als optimale politische Ausgangsposition nutzen, um gemeinsam und mit dem „Blick fürs Ganze“ die durchaus auch bei uns anstehenden Herausforderungen wie z.B. Sanierung unserer Infrastruktur, Ausbau der Kinderbetreuung, Sicherung der Gesundheits- und Pflegeversorgung und das alles unter Erhalt solider Stadtfinanzen mutig anzugehen.
Unsere FW/FD-Fraktion gratuliert Gabriele Zull und freut sich auf die kommenden acht Jahre, in denen wir sie wieder konstruktiv-kritisch
im Gemeinderat begleiten wollen.